AfD – die peinlichste Partei Deutschlands. Auch im Saalekreis.

Pleiten, Pech und Pannen – es läuft aktuell einfach nicht bei der AfD. Nach unzähligen Skandalen (#Potsdam, #Russland, #China, #Spionage, #Bestechung, #Verdachtsfall, #Bienenstich, #Safehouse, #Krah, #Bystron, #Halemba, #Höckeurteil, #Naziparolen, #EU-Fraktion …) stürzen die Umfragewerte immer weiter ab.

Der Kreisverband Saalekreis der in Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextremistisch eingestuften Partei bildet in dieser Abwärtsspirale keine Ausnahme. Einige Tiefpunkte der letzten Wochen:

  • Bürgerdialog am 5. April in Merseburg

Die Partei hatte zum sog. Bürgerdialog eingeladen – aber es interessierte kaum jemanden! Trotz hochkarätiger Besetzung mit zwei Bundestagsabgeordneten, Werbung in der Mitteldeutschen Zeitung, Straßenplakatierung und tagelanger Dauerbeschallung auf Social Media blieben in der Gartenkneipe „Solidarität“ zahlreiche Stühle leer.

  • Kandidat*innenvorstellung am 15. April in Querfurt

Auf dem Markt in Querfurt präsentierte Hans-Thomas Tillschneider, Kreisvorsitzender und Spitzenkandidat in der Quernestadt, die Kandidat*innen der AfD zur Kommunalwahl. Von den angeblich über 150 Kandidat*innen im Saalekreis erschienen weniger als 20. Die ursprünglich geplante Demonstration durch die Innenstadt musste mangels relevanter Teilnehmerzahl entfallen.

  • Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl am 27. April

Zur Kommunalwahl haben Mitteldeutsche Zeitung und Merseburg Report (Offener Kanal Merseburg-Querfurt) eine Podiumsdiskussion mit Kandidat*innen aus Merseburger Stadtratsfraktionen durchgeführt. Für die AfD nahm Manuela Krause, Mitarbeiterin des Landtagsabgeordneten Daniel Wald und Kandidatin für die Wahlen zu Stadtrat Merseburg und Kreistag, teil. Erwartbar kam sie über die Repetition typischer Phrasen ihrer Partei nicht hinaus. Obwohl sie sich als einzige Teilnehmerin der Runde angestrengt an ihren Notizzetteln festhielt konnte sie keine vernünftigen Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen Merseburgs präsentieren.

Hintergründe zur Vergangenheit von Frau Krause sind hier zusammengefasst: https://wumms.blackblogs.org/neonazistin-ob-wahl-merseburg/.

  • Amtsenthebung für Regionalvertreterin der BEBSK

Nachdem die Kandidatur von Sarah Starke-Schneller auf der Kommunalwahlliste der AfD für den Gemeinderat Schkopau bekannt wurde enthob die Bundesvereinigung Eltern blinder und sehbehinderter Kinder (BEBSK e.V.) die bis dahin als Regionalvertreterin für Sachsen-Anhalt tätige Frau ihres Amtes. Die BEBSK betont, in keinster Weise mit den Zielen der AfD einverstanden zu sein oder diese zu unterstützen. Diese Haltung unterstreicht die Vereinigung mit einem neuen Leitbild, in dem sie sich unmissverständlich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung bekennt und gegen rechtsextreme, diskriminierende oder ausschliessende Ideologien positioniert.

  • Lautsprecherwahlkampf rund um Querfurt

Tillschneider lamentiert in einem kürzlich veröffentlichten Video mit dem Titel „Die AfD ist nicht Euer Feind! Begreift das!“ darüber, dass sein skurriler Wahlkampf – er fährt mit einem Lautsprecherwagen durch Ortschaften und spielt dabei Parolen ab – bei der Bevölkerung auf alles andere als Begeisterung stößt. Tillschneider bettelt im Video verzweifelt um Zustimmung für die AfD und fordert seine Gefolgschaft auf, bis zum Wahltag möglichst viele Menschen anzusprechen.

Respekt an dieser Stelle an die couragierten Menschen in Barnstädt und Nemsdorf-Göhrendorf, die Tillschneiders Treiben nicht tatenlos zusehen!

  • Neueröffnung Wahlkreis- und Kreisverbandsbüro in Querfurt am 8. Juni

Offenbar befürchtet Tillschneider bei der Neueröffnung seines Wahlkreisbüros am kommenden Samstag in Querfurt ein ähnliches Desaster wie beim Bürgerdialog oder der Kandidat*innenvorstellung. Um nicht allein feiern zu müssen lockt er sein Fußvolk mit Freibier und kostenloser Grillwurst. Während der Coronapandemie stießen derartige Angebote für Impfwillige noch auf scharfe Kritik durch die AfD.

  • Wahlkampfstände in Merseburg

Daniel Wald, Spitzenkandidat in der Kreisstadt Merseburg, setzt auf eine andere Strategie. Um die Stimmung seiner Anhängerschaft nicht noch weiter zu trüben postet er auf seinen Social Media-Accounts bizarre Jubelmeldungen. So veröffentlichte Wald auf Facebook und X/Twitter Meldungen zu angeblich „übermäßig gut besuchten“ Wahlkampfständen in Merseburg. Um auf den Fotos für einen einigermaßen belebten Eindruck zu sorgen musste Wald, der seine Posts gern mit dem Hashtag #waldkulturerbe markiert, allerdings Parteivolk herankarren.

Die Liste ließe sich fortführen. Wir begrüßen ausdrücklich die aktuellen Entwicklungen innerhalb der rechtsextremen Partei und wünschen uns eine Beschleunigung des Zerfalls. Für die Demokratie – gegen Hass und Hetze!

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/afd-skandale-die-peinlichste-partei-europas-kolumne-a-60da8702-1870-4c57-8ea2-3de2704732a4

„Übermäßig gut besuchter“ Wahlkampfstand der AfD in Merseburg. Symbolbild.